Buddhism Revolutions
Regie:  Torsten Lenz  Genre: Action, Komödie, Trash  Jahr: 2010    Format: PAL 16:9; MiniDV    Länge: 128 min
Kamera: Torsten Lenz    Drehbuch: Torsten Lenz, Max Münkwitz    Produzent: Torsten Lenz
Darsteller: Martin Funck Marjana Ott    
Ton: Johann-Peter Wolff    Musik: Vincent Strehlow    Schnitt: Torsten Lenz    webside: www.bud-rev.com

Inhalt: Griechenland vor der Pleite, der Euro in der Krise, Gewalt auf den Straßen – als wäre das noch nicht genug, sieht sich Europa nun einer neuen Bedrohung ausgesetzt: Hunderttausende seelenlose Buddha-Figuren aus Stein sind zum Leben erwacht und marschieren im Yogasitz auf Europa zu. Marodierend und unaufhaltsam kommen sie näher, so gnadenlos, als seien sie den tiefsten Abgründen kommerzieller Hollywoodfantasien entsprungen. Eilig beruft die EU eine Sonderkommission ein, die über den bevorstehenden Weltuntergang debattiert. Ergebnis: Der trottelige Superheld Kurt soll aus dem Vorruhestand zurückgeholt werden. Gemeinsam mit Heidi van Mond, Doktorin der Superheldenkunde und dem undurchsichtigen Geheimagenten Tripple Nipple nimmt Kurt den Kampf gegen die Buddha- Armee auf.

warum gescheitert: Obgleich es sich um eine Parodie auf amerikanische Actionfilme handelt, die fast jedes bekannte Hollywoodklischee aufs Korn nimmt, entstand "Buddhism Revolutions" weit ab von Glanz, Glamour und Millionenbudgets: Im Sommer 2003 veranlasste ein eintöniger Klassenausflug die Schulfreunde Torsten Lenz und Max Münkwitz, die Zeit mit dem Erfinden einer verrückten Geschichte zu verbringen: Einer Geschichte über eine Armee steinerner Buddhafiguren. Die Idee, einen Film daraus zu machen, begeisterte sie in den folgenden Monaten mehr und mehr und so begannen sie, ihre Ideen in ein Drehbuch zu verwandeln. Was als bloßer Zeitvertreib begonnen hatte, nahm Stück für Stück ein unerwartetes Ausmaß an. Im Sommer 2005 begannen die Dreharbeiten mit einem Budget von gerade mal ein paar hundert Euro, selbstgebauter und kaum funktionierender Technik und Schulkameraden als Darstellern. Da alle Teammitglieder erst 17 waren und noch zur Schule gingen, drehten über sie ein Jahr lang immer an ihren Wochenenden. Es folgten vier Jahre die Postproduction. Das unter vielen Kompromissen entstandene Rohmaterial wurde aufpoliert, mit hunderten visuellen Effekten und einem eigens komponierten 90-minütigen Soundtrack versehen. Doch wie viel Arbeit und Herzblut auch in den Film gesteckt wurde, er musste letztlich ein Amateurfilm bleiben, dem seine begrenzten Mittel deutlich anzusehen sind und dessen Schwächen von der vielen Arbeit und seinen gelungenen Momenten ablenken - Laiendarsteller, billige Technik, fehlende Mittel an allen Enden. Das Ergebnis ist ein Film, der für Amateurfilmfestivals zu lang, für A-Festivals und Fernsehsender zu trashig und für Arthaus-Kinos zu sehr Mainstream-Parodie ist. Somit ist "Buddhism Revolutions" trotz aller Mühe und vieler enormer Verbesserungen, die während der Postproduction entstanden, letztlich an den schlechten Vorraussetzungen, unter denen er ursprünglich entstanden ist, gescheitert.

Unser Kommentar: Torsten Lenz ist zweifelos auf dem Wege bundesdeutsche Filmpreise abzuräumen. Nicht nur der Plot, sondern auch die Akrebie mit der dieser Streifen produziert wurde, lässt auf ein grössere Qeuvre hoffen. Wie gekonnt die meist recht jungen Schauspieler laienhaft spielen und dabei "augenzwinkernd" sich selbst parodieren, lässt das feinsinnige Gefühl für Ironie erahnen. Dieser überlange Film greift in jedes Genre das ein "Medienkind" nur greifen kann und reflektiert diese subversiv. Die Zukunft des Filmes hat längst begonnen.