Regie:
Claudia Holz Genre: Thriller/Drama Länge: 33 min
Kamera: Andrea Gatzke Drehbuch: Lars Henning Jung, Claudia Holz Produzent: Filmakademie Baden-Württemberg
Darsteller: Doreen Dietel, Florian Fitz, Peter Obermann, Ilona Grübel
Ton: Hans Bramm, Oliver Roggow (Mischung) Musik: Philipp Kümpel Schnitt: Sabine Mahr-Haigis
Inhalt: Als Kristina einen lukrativen Job als Bardame in einem Hotel angeboten bekommt, ahnt sie noch nicht, was ihr bevorsteht. Während eines Würfelturniers soll sie die ausschließlich männlichen Gäste bedienen. Privater Kontakt zu den Spielern ist natürlich tabu. Deshalb muss das Verhältnis, das Kristina zu einem der Spieler pflegt, geheim bleiben. Doch in was für eine Gemeinschaft ist sie da hineingeraten, und um was geht es eigentlich in diesem Spiel?
warum gescheitert: Zunächst ist es schwierig einen Thriller an einer Hochschule zu produzieren und dafür von Sendern usw. ernst genommen zu werden. Kein Öffentlicher Fernsehsender hatte auch nur annähernd Interesse an dem Stoff. Eine Festivalauswertung bei renommierten Nachwuchsfestivals war unmöglich. Einräumen muss ich, dass wir zumindest für den Deutschen Kamerapreis 2007 in der Kategorie Schnitt nominiert wurden, allerdings auf Grund der Länge von nur ca. 30 min. keine Chance auf den Preis hatten. Der nächste Punkt: das eigene Scheitern! Als Langfilm geplant und im Schnitt mit zunächst 50 Minuten viel zu langatmig und damit für dröge befunden, haben wir uns nocheinmal zusammengerissen und eine knackige 30-Minuten-Fassung geschnitten. Allerdings waren unsere Sponsoren verständlicherweise nicht sehr erfreut, dass das Ding jetzt 20 Minuten kürzer wurde, als eigentlich geplant.Drittens: Viele der Charaktere, die ich interessant finde und über die ich meine Geschichten erzähle, sind gescheitere Figuren im Leben. In dem Film "Die Bar" werden nur gescheiterte Gestalten erzählt. Da ist die Ex-Prostituierte, die gerne an die wahre Liebe glauben möchte und nicht merkt, dass sie damit in ein tödliches Spiel gerät. Und da sind die Männer, die nur dann einen Kick in ihrem Leben erfahren, wenn sie um das Leben einer Frau spielen.
Unser Kommentar: Männerphantasien unterscheiden sich von den der Frauen in dem Umgang mit dem Geheimnis. Während die männlichen Artgenossen offen und direkt das Opfer ihrer Begier ins Auge fassen, umhüllen die weiblichen Beutetiere ihre Geschichten unter dem Mantel der Subtilität. Ich vage zu behaupten, dass der Thriller seinem Wesen nach weiblich, der Horror oder Splatter eher männlich ist. Claudia Holz möge mir den platten Gendervergleich verzeihen, aber ihr Pferdeflüstern hat mich auf den unterschiedlichsten Ebenen meines Seins in den Bann gezogen. Schön für uns, das Nachwuchsfestivals Tomaten auf den Augen haben.